Samstag, 5. Juni 2021 ist Tag der Organspende.
Rudolf Brettbacher ist Präsident des Vereins Niere Oberösterreich (VNOÖ), darüber hinaus ist er Präsident der Arbeisgemeinschaft Niere Österreich (ANÖ) und engagiert sich für Betroffene und das Thema Transplantation im Allgemeinen. Er wurde selbst transplantiert und erhielt eine Spenderniere und eine Bauchspeicheldrüse. Das ist sein Zugang zum Thema:
Wollen wir darüber reden oder nachdenken?
Herzinfarkt, wegen einer nicht beachteten Grippe oder stress- bzw. ernährungsbedingt – schwere Lungenschädigung aufgrund des Corona-Virus – Nierenschädigung wegen Diabetes oder Bluthockdruck – Leberprobleme wegen Hepatitis C usw. betrifft einen Großteil der Bevölkerung und vielleicht auch dich! Dies ist Alltag, ist Realität.
Bei einem, Gott sei Dank, kleinen Teil dieser Betroffenen wird es einmal heißen, eine Therapie oder sogar die einzige Therapie ist eine Organtransplantation. Glauben Sie mir, niemand rechnet damit, dass die Option eines Spenderorgans das eigene Leben erhalten oder stark verbessern kann. Spätestens dann tauchen Fragen wie: „gibt es für mich ein passendes Organ“, „gibt es genügend Organspenden“, „wie ist die Organspende bei uns geregelt“ uvm auf. Jeder Mensch kann in diese schwierige und lebensbedrohende Situation kommen.
Heute am Tag der Organspende wäre es angebracht, einmal über Organspende und Transplantation nachzudenken, sich selbst bewusst zu werden, was das für sich selbst und die Mitmenschen bedeutet. Und ja, auch über die Entscheidung nachzudenken, will ich oder will ich nicht nach dem Tod meine Organe spenden und damit eine letzte gigantisch gute Tat setzen.Jedes Jahr wird mehrmals an die OrganspenderInnen in verschiedenster Weise gedacht, meist in Dankesmessen. OrganspenderInnen bleiben ein weiteres Leben lang in dankbarer Erinnerung.
Falls Sie Fragen haben, melden Sie sich bei den zuständigen Stellen, den Selbsthilfeorganisationen (Selbsthilfe Niere, ARGE Niere Österreich, Verband der Herz- und Lungentransplantierten, Verein der Lebertransplantierten Österreichs) oder bei dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens.
Danke!
Rudolf Brettbacher
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